Die große BBQ-Würzschule
Warum du deine Rubs unbedingt selbst mischen solltest
Klar, es gibt unzählige fertige Rubs – viele davon richtig gut. Aber: Ein selbstgemachter Rub ist wie ein eigener Grillmoment. Du entscheidest die Intensität, die Schärfe, die Süße, die Kräuter, die Textur.
Du bestimmst, was drin ist – und vor allem, was NICHT drin ist.
Keine Zusatzstoffe, keine Geschmacksverstärker, kein Bullshit. Nur pure, ehrliche Gewürze. Genau so, wie wir BBQ lieben.
Ein weiterer Pluspunkt: Du kannst deine Rubs perfekt auf Fleisch, Fisch oder Gemüse abstimmen. Egal ob Pulled Pork, Ribeye, Lachs oder Gemüseplatte – du mischst immer passend und frisch.
Es handelt sich in diesem Blog-Beitrag um meine eigenen Erfahrungen und Empfehlungen.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Werbung durch die Nennung und Verwendung von Produkten meiner Kooperationspartner.




Warum Rubs selbst machen?
Fertige Rubs sind bequem – klar. Ich nutze sie selbst oft, vor allem wenn’s schnell gehen soll oder wenn Kooperationspartner geile Produkte liefern. Aber wenn du wirklich ganz tief in die Welt des BBQ eintauchen willst, dann führt kein Weg am Selbermischen vorbei.
Du kontrollierst jede einzelne Zutat
Keine Zusatzstoffe, kein Zucker-Overkill, kein versteckter Rieselhilfsstoff namens E535, kein Säureregulator.
Nur reine Gewürze in der Qualität, die du auswählst.
Du entwickelst deinen eigenen Signature-Geschmack
Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, wie einzelne Zutaten wirken.
Du merkst:
- wie Paprika die Farbe steuert
- wie Zucker das Maillard-Ergebnis verändert
- wie Pfeffer Tiefe bringt
- wie Kräuter Frische und Charakter geben
So entsteht irgendwann dein ganz eigener Rub, den es nirgendwo zu kaufen gibt – und genau das ist BBQ-Kultur.
Du passt den Rub perfekt an das Gericht an
Ein Brisket braucht andere Aromen als ein Pulled Pork.
Ein Steak verträgt mehr Pfeffer als ein zartes Hähnchen.
Lachs braucht Citrus & Kräuter statt schwere Süße.
Mit einem selbst gemischten Rub triffst du immer genau den Spot.
Du sparst langfristig Geld
Hochwertige Gewürze kaufen → in größeren Mengen mischen → ohne teure Markenaufschläge.
Die Wissenschaft hinter Rubs
Ja, auch Gewürzmischungen haben Wissenschaft. Und je besser man versteht, wie ein Rub am Fleisch arbeitet, desto besser werden die Ergebnisse.
Osmose & Salz
Salz ist der Teil im Rub, der am meisten arbeitet.
Es dringt in das Fleisch ein, bricht langsam Proteine auf und sorgt dafür, dass Aromen tiefer eindringen.
Es öffnet die Poren, bindet Wasser und verbessert Saftigkeit.
Pitmaster-Tipp:
- Kein Jodsalz, kein feines Salz – sondern grobes Meersalz oder Fleur de Sel verwenden.
Feines Salz zieht zu schnell ins Fleisch und kann „pökeln“.
Zucker – Farbe, Kruste & Aroma
Zucker sorgt für:
- Karamellisation
- dunklere Farbe
- leichte Süße
- positive Maillard-Reaktion
Aber: Je höher die Temperatur → desto größer die Gefahr des Verbrennens.
Darum bei Longjobs immer etwas sparsamer dosieren.
Paprika – Farbe & Grundaroma
Paprika ist der Hauptträger für:
- Grundaroma
- BBQ-Farbe
- leichte Süße
Aber Vorsicht: Billige Paprika schmeckt muffig, farblos und wirkt einfach „staubig“.
Achte immer auf hochwertigen Paprika edelsüß oder geräucherten Paprika.
Kräuter – die Charaktergeber
Kräuter verleihen Persönlichkeit:
- Oregano → mediterrane Tiefe
- Thymian → herbe Würze
- Rosmarin → ätherische Frische
- Dill → perfekt für Fisch
- Petersilie → universell
Frische Kräuter sind nicht geeignet – immer getrocknete nehmen. Feuchtigkeit im Rub ist ein Killer.
Schärfe – nicht nur für Hitze
Chili, Pfeffer & Co. machen mehr als nur scharf:
- Chili bringt Frucht & Wärme
- Pfeffer liefert Schärfe + Erdigkeit
- Cayenne liefert einen schnellen Kick
- Ingwer liefert Wärme + leichte Citrusnote
- Senfpulver bringt einen warmen, runden „BBQ-Geschmack“
Es geht nicht nur um pure Schärfe – es geht um Balance.
Wie du deinen perfekten Rub entwickelst
Grundrezept als Startpunkt
Ein klassisches Mischverhältnis ist:
- 40 % Paprika & Kräuter
- 30 % Salz
- 20 % Zucker
- 10 % Schärfe
Wenn du dieses Verhältnis verstanden hast, kannst du jeden Rub selbst entwickeln.
Testmengen mischen
Starte mit 50–70 Gramm. So kannst du ausprobieren, ohne zu verschwenden.
Auf Fleisch testen
Nimm ein kleines Stück Fleisch, würze es, grille es kurz → schau, wie es schmeckt.
Anpassungen vornehmen
- Ist es zu süß? → weniger Zucker
- Zu scharf? → weniger Chili
- Zu lasch? → mehr Salz
- Zu dunkel? → weniger geräucherte Paprika
Das ist Grillen mit Gefühl – der Teil, der richtig Spaß macht.
Basisrezepte, die immer funktionieren
Der Allrounder – Ein Rub für alles
Perfekt für Chicken, Gemüse, Schwein, Kartoffeln, Fisch.
Zutaten:
- 3 EL Paprika edelsüß
- 1 EL brauner Zucker
- 1 EL grobes Meersalz
- 1 TL Zwiebelgranulat
- 1 TL Knoblauchgranulat
- 1 TL Pfeffer
- ½ TL Chili
- ½ TL Oregano
Warum funktioniert er?
Weil er mild, rund, leicht süß und universell ist.
Beef Booster – Der King fürs Steak
Für Ribeye, Entrecôte, Brisket, Flank & Burger.
Zutaten:
- 2 EL grober Pfeffer
- 2 EL grobes Salz
- 1 EL geräucherte Paprika
- 1 TL Senfpulver
- 1 TL Knoblauchgranulat
- 1 TL Thymian
- ½ TL Chili
Warum funktioniert er?
Weil er Beef nicht überdeckt – sondern verstärkt.
Sweet & Sticky – Perfekt für Ribs & Pulled Pork
Richtig süß, BBQ-warm, perfekt für eine karamellisierte Kruste.
Zutaten:
- 3 EL brauner Zucker
- 2 EL Paprika edelsüß
- 1 EL Salz
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Ingwer
- 1 TL Cayenne
- 1 TL Knoblauchpulver
Warum funktioniert er?
Weil Zucker + Ingwer + Kreuzkümmel ein warmes, süßes, klassisches BBQ-Profil erzeugen.
Wie trägst du Rubs richtig auf?
Dry Rub – der Klassiker
- Fleisch trocken tupfen
- großzügig einmassieren
- 30 Minuten einziehen lassen
- ideal: mehrere Stunden / über Nacht und ggf. einvakuumiert
- nie tropfnasses Fleisch würzen
Mit etwas Öl – besserer Halt
Wenig Öl → Rub haftet → Kruste wird gleichmäßiger.
Mit Senf (nur hauchdünn)
Für Pulled Pork, Ribs, Pork Shoulder. Schmeckt man später nicht – die Bindung ist aber perfekt.
Rubs und die Kombination mit Holz & Rauch
Fortgeschrittene Grillfans wissen: Rubs und Rauch müssen zusammen harmonieren.
Beispiel-Logiken:
- Kirschholz → fruchtig → passt perfekt zu süßen Rubs
- Hickory → stark & würzig → passt zu Beef-Rubs
- Buche → mild, klassisch → funktioniert immer
- Apfelholz → süß & mild → ideal für Chicken-Rubs
Ein falscher Rauch kann einen perfekten Rub ruinieren.
Aufbewahrung & Haltbarkeit
Selbstgemachte Rubs sind 6–12 Monate haltbar.
Wichtig:
- luftdicht lagern
- trocken, kühl, dunkel
- Glasbehälter sind ideal
- Etikett mit Datum & Mischung
- nicht mit feuchten Löffeln in das Glas gehen
Pitmaster-Tipp:
- Rubs in größere Schraubgläser abfüllen und je 100 g in kleine Shaker für den Grill packen.
- Rubs für längere Haltbarkeit vakuumieren.
Fazit: Der Weg zum besseren BBQ führt über eigene Rubs
Rubs sind nicht einfach „Würze“. Sie sind die Persönlichkeit eines BBQ-Gerichts.
Wenn du deine Rubs selbst machst, dann:
✔ kontrollierst du jede Zutat
✔ entwickelst deinen eigenen BBQ-Stil
✔ bringst mehr Geschmack aufs Fleisch
✔ lernst die Aromen besser kennen
✔ bekommst Spaß am Experimentieren
Es ist leicht, macht Bock und bringt dein BBQ auf ein höheres Level.
Also: Gewürze raus, mischen, auftragen – und Grill an!
Lese-Tipp:
- Marinaden-Guide
- Coffee-Rub
- Gegrillte Mango mit Spicy Rub-Limetten-Glasur
- Tri Tip mit Coffee Rub vom Big Green Egg
Mehr Rub-Rezepte -> Rub | Soßen | Marinaden
Bleib dran und werde zum Grillmeister!
Auf meinem Blog erwarten dich nicht nur fundierte Tipps und Tricks, sondern auch spannende Rezepte, inspirierende Grillgeschichten und ehrliche Produkttests. Gemeinsam machen wir aus deinem nächsten BBQ ein unvergessliches Erlebnis.
Hast Du schon mal Rub selbstgemacht? Teile Deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren – ich freue mich, von dir zu hören! Lass uns zusammen die Welt des BBQ entdecken und perfektionieren.
Bleib dabei, denn hier auf dem Blog wird es immer wieder Neues geben, das deine Leidenschaft fürs Grillen entfacht. Bis zum nächsten BBQ-Abenteuer – keep it low and slow!


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